Wie Sie Ihren passenden Berater/ Coach/ Trainer finden!
Anregungen und Tipps zur Berater- / Coach- / Trainerauswahl
Auch wenn ich selbst beschlossen habe mich dieser Profession anzuschließen (und letztlich auch ich Beauftragungen erreichen möchte) habe ich doch eine recht differenzierte Beziehung zu dieser sehr heterogenen Personengruppe. Und das sicher nicht ohne ausreichende Begründung und Erfahrung. Über 20 Jahre war ich, zusammen mit meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, in der Verantwortung für jährlich bis zu 60.000 Qualifizierungs-, Ausbildungs- und Trainingsstunden und für jährlich bis zu 30.000 Beratungsstunden die entsprechenden Personen zu sichten, zu sprechen und möglichst passgenau auszuwählen. Von schwachen Erstgesprächspartnern, die nach einer Chance ihre Seminarteilnehmer dauerhaft begeistern konnten bis zum „Aufschwätzer“ der dann wegen Teilnehmerbeschimpfung als Trainer wieder abgelöst wurde, durfte/musste ich hier alles erleben. Aus dieser Erfahrung und auch aus der theoretischen Beschäftigung mit der Personalauswahl in diesem Bereich entstanden für mich Erkenntnisse (sicher auch für Sie nicht alle neu) die ich Ihnen hier gerne weitergebe. Allerdings mit der Bitte diese als Hypothesen zu nehmen und nicht als Wahrheiten. In meiner Erfahrung gibt es im Umgang mit Menschen wenig dauerhaft gültige Wahrheiten:
Eine thematisch schlüssige Basis(berufs)ausbildung ist wichtig
Ein Berater / Coach / Trainer ohne ausreichende thematische Basis hat vielleicht ein passendes Konzept erlernt. Notwendige Abweichungen vom Konzept, Flexibilität oder die Beantwortung von weitergehenden Fragen werden oft schwierig.
Eigene Berufs- oder Lebenserfahrungen sind hilfreich
Verständnis und Erkenntnisse aus theoretischen Zusammenhängen entstehen und verfestigen sich auch beim Berater / Coach / Trainer oft erst durch eigenes Erleben und „Spüren“.
Die Befähigung sollte plausibel sein
Berater / Coaches / Trainer sind keine geschützten Berufsbezeichnungen. Theoretisch kann sich so jeder bezeichnen (was viele auch einfach so tun). Auch bei einer „nachgeholten“ Berater / Coach / Trainer-Ausbildung sollte die Stimmigkeit des Gesamtkontexts geprüft werden. Oder kann ein gelernter Friseur nach einer einwöchigen Coachausbildung Führungskräfte coachen? (ich bitte alle Friseure, denen ich jetzt Unrecht tue, herzlich um Entschuldigung)
Kompetenz ist wichtig, aber nicht alles
Ein Berater / Coach / Trainer sollte sich auch persönlich auf die Zielgruppe einstellen können. Die größte Kompetenz geht ins Leere wenn sich zum Beispiel der Berater / Coach / Trainer von der bodenständigen Pragmatikergruppe als ausschließlich theoretisierender Intellektueller zeigt und nicht akzeptiert wird.
Gibt es ein „Feeling“ für die Notwendigkeiten der Organisation oder der Zielgruppe?
Ein Berater / Coach / Trainer sollte seine Konzepte auf die Organisation oder die Zielgruppe ausrichten können und sie nicht davon überzeugen, dass sein Konzept richtig ist und sich die Organisation oder Zielgruppe ausrichten muss.
Kein Berater / Coach / Trainer kann alles
Im Akquisegespräch mit möglichen Kunden macht man sich vielleicht gerne etwas „hübscher“ als man tatsächlich ist. Ein guter Berater / Coach / Trainer kennt allerdings seine Grenzen und formuliert sie auch. Das sollte durchaus als Stärke erkannt werden. Ein Berater / Coach / Trainer der erst darüber nachdenkt ob er ein bestimmtes Thema kann ist möglicherweise besser als einer der auf Alles sofort eine Antwort hat.
Ein Berater / Coach / Trainer ist nicht zwingend ein guter Vertriebler
Natürlich sollte ein guter Berater / Coach / Trainer im Gespräch oder in der Gruppensituation entsprechende Kommunikationskompetenzen mitbringen und das was er kann oder machen möchte erklären und auch überzeugen können. Seine Grundkompetenz ist aber nicht unbedingt das „Verkaufen“. Nicht immer gibt die „Verkaufssituation“ den passenden Rückschluss auf die Leistungen als Berater / Coach / Trainer. Es sein denn Sie suchen einen Vertriebstrainer.
Persönliche Empfehlungen sind gut, sollten aber nach Kontext geprüft werden
Es ist immer besser einen Berater / Coach / Trainer von einem Vertrauten empfohlen zu bekommen als sich nur auf Auskünfte im Internet oder von Flyern zu verlassen. Aber auch Empfehlungen sollten danach geprüft werden ob das was bei „Empfehler“ geleistet worden ist auch auf den eigenen anderen Kontext übertragbar scheint.
Diese Aufzählung unterliegt natürlich meiner subjektiven Wertung und ließe sich sicher noch ein Stück weit verlängern und verändern. Ich hoffe trotzdem ein paar hilfreiche Anregungen für die zukünftige Auswahl gegeben zu haben.
Persönliches Vertrauen ist ein starker Wirkfaktor
Verschiedene Studien oder Befragungen zur Wirkung von Beratung, Coaching oder Training kommen zu dem Ergebnis, dass die Beziehungsarbeit und das Vertrauen zwischen Berater / Coach / Trainer und Kunde / Klient / Zielgruppe oft der größte Wirkfaktor ist.
Ob die Hilfestellung, Rat oder Veränderungsvorschläge nachhaltig angenommen werden können hängt maßgeblich von der Beziehung und dem Vertrauen zwischen den Beteiligten ab.
Möglichen Beziehungs- oder Vertrauensaufbau kann man nur schwierig objektiv oder kognitiv voraussehen oder vorausplanen. Deshalb zuletzt der vielleicht wichtigste Tipp:
Hören Sie unbedingt auch auf Ihr Bauchgefühl! Wenn das nicht passt wird es auch Ihr persönlicher Ratgeber / Coach / Trainer schwer haben und Sie tun sich und ihm keinen Gefallen.
Sie haben Fragen oder möchten gerne weitere Informationen zum Thema?
Gerne lade ich Sie zu mir in mein Büro, zu Vorgesprächen, Kennenlernen und Beratung ein. Auch für Einzelcoachings in angenehmer Atmosphäre, abseits vom (beruflichen) Alltag, habe ich hier gute Möglichkeiten. Ebenso gerne besuche ich Sie in Ihrem Unternehmen für Gespräche, Beratung und Coachings (falls am Arbeitsplatz sinnvoll). Alternative Räume für Coachings, Gruppencoachings oder Trainings/Workshops nach Absprache.